​​Menschen, Hosts und Hoster

Podcasts sind ein Medium der Sprache und Sprache ist ein Medium des Menschen. Die Person, die einen Podcast moderiert oder durch die Geschichte führt, der sogenannte Host, ist mindestens so entscheidend wie die Geschichte selbst. Nach allen bisher gesammelten Erfahrungen können gute Moderator*innen auch ein durchschnittliches Thema zu großem Erfolg und faszinierenden Inhalten führen. Selbst der beste Inhalt der Welt wird durch durchschnittliche Moderator*innen nur durchschnittlich vermittelt werden können – und verlieren.

Reporter*innen und Gäste für einen Podcast von entscheidender Bedeutung. Die Personen sollten zum Thema und zur Geschichte passen. Sprecher*innen sind in aller Regel keine Schauspieler*innen – das Publikum spürt, ob jemand authentisch und glaubwürdig sein Thema präsentiert und repräsentiert.

Ein gutes Beispiel ist der Berliner Virologe Christian Drosten, der zur Zeit der Corona-Krise als Experte mit dem Podcast „Das Coronavirus-Update mit Christian Drosten“ des Norddeutschen Rundfunks (NDR) großen Erfolg erlangt hat. Professor Drosten ist medizinischer Wissenschaftler und kein Rundfunk- oder Journalismusprofi. Dennoch funktioniert der Podcast vor allem, weil Drosten als Hauptperson und sein Thema einerseits inhaltlich komplett passen und andererseits für ein großes Zielpublikum einen gefühlten Mehrwert bieten.

Als Hoster hingegen bezeichnet man einen Dienstleister, der einen Podcast physikalisch speichert und auf möglichst vielen Plattformen (wie Spotify, Deezer, Apple, Google oder Cast Box und Pocket Cast) verfügbar macht. Zu den weltweit größten Hostern gehört Libsyn. Der Marktführer in Deutschland ist Podigee. Beim Hoster verwaltet man auch das Coverbild, Inhaltstexte und die Veröffentlichungsorganisation. Hoster liefern darüber hinaus aggregierte Nutzungsdaten des Podcasts und erlauben zum Beispiel Einblicke in das Hörverhalten, die Menge der Hörer*innen und Abonnent*innen (subscriber), die Abschaltpunkte (churn rate) oder die Durchhörquote (retention rate). Vom Hoster können zudem Social Media-Kampagnen gesteuert werden, die den Podcast bekannt machen.